Wie Kolumbus ist der Künstler der Größe und den Gefahren des Ozeans ausgeliefert, nur der Horizont bietet Halt und Hoffnung. Himmel und Wasser, beide unendlich, berühren sich im Horizont, bilden die Scham des Begehrens, den Hort der Sehnsucht.
Die Topographie unserer Seele überträgt sich auf einen Raum ohne Zentralperspektive.
"In direkter, fast nonchalanter Nähe mit dem räumlich Fernsten, gestikulativ in einer Arttotipotenten Form, wie sie in vergangenen Epochen sein inneres Geheimnis war, lebt, viel auf Reisen, das heutige ICH." Gottfried Benn
Der Rekurs vom Sichtbaren auf das Sagbare könnte auch bedeuten, dass die Freiheit des Meeres allmählich verschwindet. Das Schiff, als konkreter wie metaphorischer Raum hört auf zu existieren, verbleibt ein nostalgischer Rastplatz, ein sentimentaler Un-Ort, in Zeiten, die scheinbar bewegt, merkwürdig still stehen.
Wie Kolumbus ist der Künstler der Größe und den Gefahren des Ozeans ausgeliefert, nur der Horizont bietet Halt und Hoffnung. Himmel und Wasser, beide unendlich, berühren sich im Horizont, bilden die Scham des Begehrens, den Hort der Sehnsucht.
Die Topographie unserer Seele überträgt sich auf einen Raum ohne Zentralperspektive.
"In direkter, fast nonchalanter Nähe mit dem räumlich Fernsten, gestikulativ in einer Arttotipotenten Form, wie sie in vergangenen Epochen sein inneres Geheimnis war, lebt, viel auf Reisen, das heutige ICH." Gottfried Benn
Der Rekurs vom Sichtbaren auf das Sagbare könnte auch bedeuten, dass die Freiheit des Meeres allmählich verschwindet. Das Schiff, als konkreter wie metaphorischer Raum hört auf zu existieren, verbleibt ein nostalgischer Rastplatz, ein sentimentaler Un-Ort, in Zeiten, die scheinbar bewegt, merkwürdig still stehen.
VERDUN . 2015
drawing . 53 x 155 cm
courtesy Rinn Collectio
VERDUN II . 2017
drawing . 53 x 155 cm
Existenz
Ich bin.
Und mein Sein ist ein Schwebezustand, gebunden an viel Glück im Unglück, generationenübergreifend.
Da ist mein Urgroßvater väterlicherseits, der von 1914 bis 1918 seine Jugend in den Schützengräben vor Verdun verbrachte. Die normale Überlebensdauer vor Verdun betrug für einfache Soldaten 14 Tage und er schaffte 4 Jahre . Er kam halbwegs gesund aus dem Grauen heraus, mal abgesehen von einem Steckschuss kurz vor dem Ende des Krieges. Das Geschoss behielt er im Körper sein restliches Leben lang als stählerne Erinnerung.
Im Schützengraben schnitzte er sich einen Spazierstock. Auf den stand ganz lapidar: + Verdun 1914–18. Dieser Stock war alles was ich haben wollte, als mein Urgroßvater nach einem erfüllten Leben gestorben war. Ich war ein kleines Kind und hatte keine Ahnung vom Großen Krieg, aber die geschnitzte Botschaft Verdun 1914–18 hatte eine magische Macht.
Mein Urgroßvater kam aus Frankreich zurück und zeugte meinen Großvater und dieser meinen Vater.
VERDUN 1915