Wie Kolumbus ist der Künstler der Größe und den Gefahren des Ozeans ausgeliefert, nur der Horizont bietet Halt und Hoffnung. Himmel und Wasser, beide unendlich, berühren sich im Horizont, bilden die Scham des Begehrens, den Hort der Sehnsucht.
Die Topographie unserer Seele überträgt sich auf einen Raum ohne Zentralperspektive.
"In direkter, fast nonchalanter Nähe mit dem räumlich Fernsten, gestikulativ in einer Arttotipotenten Form, wie sie in vergangenen Epochen sein inneres Geheimnis war, lebt, viel auf Reisen, das heutige ICH." Gottfried Benn
Der Rekurs vom Sichtbaren auf das Sagbare könnte auch bedeuten, dass die Freiheit des Meeres allmählich verschwindet. Das Schiff, als konkreter wie metaphorischer Raum hört auf zu existieren, verbleibt ein nostalgischer Rastplatz, ein sentimentaler Un-Ort, in Zeiten, die scheinbar bewegt, merkwürdig still stehen.
Wie Kolumbus ist der Künstler der Größe und den Gefahren des Ozeans ausgeliefert, nur der Horizont bietet Halt und Hoffnung. Himmel und Wasser, beide unendlich, berühren sich im Horizont, bilden die Scham des Begehrens, den Hort der Sehnsucht.
Die Topographie unserer Seele überträgt sich auf einen Raum ohne Zentralperspektive.
"In direkter, fast nonchalanter Nähe mit dem räumlich Fernsten, gestikulativ in einer Arttotipotenten Form, wie sie in vergangenen Epochen sein inneres Geheimnis war, lebt, viel auf Reisen, das heutige ICH." Gottfried Benn
Der Rekurs vom Sichtbaren auf das Sagbare könnte auch bedeuten, dass die Freiheit des Meeres allmählich verschwindet. Das Schiff, als konkreter wie metaphorischer Raum hört auf zu existieren, verbleibt ein nostalgischer Rastplatz, ein sentimentaler Un-Ort, in Zeiten, die scheinbar bewegt, merkwürdig still stehen.
STALINGRAD . 2014
Glassmosaic . 50,5 x 193,5 x 4 cm
courtesy Rinn Collection
Stalingrad
Ein junges Paar küsste sich in der
Pariser Metro-Station „Stalingrad“.
Für mich als Deutscher war sofort eine Frage im Kopf: Darf man das?
Stalingrad existiert noch in Büchern und im Kollektiven Gedächtnis.
Aber als Ort ist Stalingrad auf keiner Landkarte Russlands mehr zu finden. Zu finden ist Stalingrad nur noch in Paris, als blau-weiße Schilder in einer Metrostation.
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Mein Großvater mütterlicherseits kämpfte im 2. Weltkrieg in Russland und erkrankte dort noch vor Stalingrad an TBC, wodurch ihm die Einkesselung von Paulus 9. Armee erspart blieb. Das war ein kurzes Glück für meine Großmutter. Meinen Großvater selbst habe ich nie kennengelernt, da die Tuberkulose 1946 doch zu seinem Ableben sorgte.
Bevor er starb bat er seinen besten Freund Willi, sich um meine Großmutter und Mutter zu kümmern, der das dann auch tat und so mein geliebter Großvater wurde. Willi wiederum hatte in Frankreich gedient. Er hat nicht direkt gekämpft, sondern abgeschossene Flugzeuge repariert. Aus dieser Zeit gibt es ein Fotoalbum, in dem lachende junge Männer vor Flugzeugwracks posieren. Als Willi viel zu früh starb war ich 8 Jahre alt und konnte aus irgendeinem Grunde nicht weinen. Ich habe dieses Fotoalbum an mich genommen und Jahre später kamen die Tränen beim Blättern darin. Gut so.